Theater in der Schlesinger-Fabrik

Beginn:

Der Kern unserer Theatergruppe entstand ab ca. 2005 anläßlich kleiner Aufführungen zu runden Geburtstagen . Wir führten Sketche nach Texten von Tucholsky auf oder die „Mad Tea Party“ aus       „Alice in Wonderland“, den „Krug“ von Pirandella, einen Einakter von Curt Götz oder anderes.

Mit einer Bühnenbearbeitung von Bulgakows Novelle „Hundeherz“ wagten wir zum ersten Mal         einen selbständigen Theaterabend. Spaß und Erfolg ermunterten uns, weiterzumachen. Die       ehemalige Stanzerei in der alten Schlesinger-Fabrik erwies sich als stimmungsvoller              Aufführungsort, der eine außerordentliche Nähe zwischen Publikum und Schauspielern entstehen      ließ.

 

Entwicklung:

Als nächstes Stück nahmen wir uns „Biografie“ von Max Frisch vor. Die Theatergruppe vergrößerte sich deutlich. Um unseren Zuschauern eine bessere Sicht zu ermöglichen, bestellten wir bei der Tischlerei Wacker eine Sitztribüne, die diese freundlicherweise zum Materialpreis errichtete.

Vor dieser Tribüne und mit dem legendären Wasserrad fand die nächste Aufführung statt: „Der Waldschrat“ von Anton Chechov. Wir bespielten zum ersten Mal beide Räume, das Foyer und den Theatersaal. Auch die Kulisse erstreckte sich ins Foyer. Die Einbeziehung des Publikums wurde so gesteigert. In den folgenden Jahren blieben wir der Linie treu, anspruchsvolle aber wenig bekannte Stücke der Weltliteratur zu bringen. Die Auswahl der Stücke richtete sich naturgemäß stark nach den Ensemble, das zur Verfügung stand. Dort gab es Änderungen. Nach den außerordentlich anstrengenden und probenintensiven Inszenierungen von „Waldschrat“ und „Kaffeehaus“ von Goldoni zogen sich einige der älteren Mitstreiter zurück. Neue junge Talente kamen hinzu.

 

Heute:

Es formte sich ab 2012 das Ensemble, wie es heute besteht. Wir gingen 2013 einen Schritt zurück und verlegten uns auf kleinere Stücke, die für berufstätige und studierende Menschen in ihrer Freizeit besser zu erarbeiten waren. Das Echo des Publikums war geteilt, manche wünschten sich den großen Spannungsbogen eines einzelnen Stückes zurück. Aber viele begrüßten die Abwechslung   und große Vielfalt, die wir so präsentieren konnten. Die Auswahl der Stücke war jetzt sehr stark davon bestimmt, was wir uns zutrauen und woran wir uns erproben und wachsen   wollen. So kam es in der Folge zu den Aufführungen „La Locandiera“ von Goldoni (2014) und „Schöne Aussicht“ von Horvath. (2015)

In den Jahren 2016 und 2017 brachten wir  sogenannte "Themenabende" auf die Bühne. Mehrere kleine Stücke haben wir- zum Teil auch mit selbstgeschriebenen Übergängen - zu einem thematischen Ganzen zusammengefügt:

2016 unter dem Titel "Gastmahl-Reden, Essen, Trinken" : Celebration von Pinter und "Zwischen den Happen" von Ayckbourne. Dazwischen der "Putzfrauenmonolog von Christoph Schlesinger.

2017 unter dem Titel "Schattenspiele" Stücke über Tod und Verschwinden von Pinter, Strauß und wieder ein selbstgeschriebenes.